Über den Ort
PLINZ
VOM MÜHLENSTANDORT ZUM BEGEGNUNGSORT
Geografische Einordnung
Der kleine Ort Plinz, der zur Gemeinde Milda im Saale-Holzland-Kreis gehört, liegt in einem Seitental der Saale. Die nächstgrößere Stadt ist Kahla, ca. 15 km entfernt von Plinz.

Man erreicht Plinz über zwei Wege: Der eine führt vom Saaletal von der B88 über Altendorf und Altenberga dorthin.
Der andere kommt vom „Gebirge“ über Milda und Großkröbitz hinab ins Tal. Im Navi ist dieser Weg nicht verzeichnet, weil von der Rangordnung ein Wirtschaftsweg. Man kann den Weg aber befahren!
Der Weg schlängelt sich über 3 km den Berg hinab, in den sogenannten Rückersgrund. Einmal überquert der Weg den Bach, führt auf einem kleinen Damm durch ein Quellgebiet. Schilder mit der Aufschrift: „Trinkwasserschutzgebiet“ deuten darauf hin.

Luftbild Lage des Ortes Plinz, gelb: Straße, blau: Bach, gepunktet blau: ehemaliger Mühlbachverlauf, Quelle: Thüringen-Viewer (https://thueringenviewer.thueringen.de/thviewer/)


Wasserfall oberhalb von Plinz
Blick auf Plinz, Weg von Größkröbitz kommend
Ungefähr 500 m oberhalb von Plinz liegen zwei Fischteiche. Hier nebenan stand mal eine Mühle: die Glücksmühle. Von ihr sind nur noch Fundamente zu sehen. 100 m weiter in Richtung Plinz gibt es weitere Teiche, die sogenannten Jägerteiche. Wenn man unterhalb der Teiche den Bach ein zweites Mal überquert, hat er die Teiche passiert und fällt dann recht tief in den Koppelgraben. Ein richtiger Wasserfall ist das, der höchste natürliche Wasserfall im Saaleholzlandkreis!
Biegen Sie hier um die letzte Kurve, können Sie schon die Dächer des Ortes Plinz sehen. Hier standen die drei Rückersmühlen: Untermühle, die Obermühle und die Schlagmühle.
Plinz heute

Mitten in Plinz, Herbst 2024

Blick auf Plinz von Süden vom Frankenberg aus

Blick in den Ort Plinz von Altenberga kommend (2024) rechts der ehemalige Pferdestall, mittig der Kuhstall und die Scheune mit der bemalten Darre, links das Wohnhaus unserer Familie
Plinz besteht heute aus zwei Wohnhäusern, einem (Rest-) Mühlengebäude (Plinzmühle) und einigen Nebengebäuden wie Ställen und Scheunen, wovon einige seit der ersten Hälfte des 19. Jh. stehen.
In der Mühle hat der Künstler Jochen Bach, mein Vater, eine Galerie eingerichtet, in denen seine Bilder besichtigt und gekauft werden können.

Luftbild Ortslage Plinz, blaue Punkte: Verlauf der Bäche, gelbe Punkte: Bereich Skulpturengarten, Quelle: Thüringen-Viewer (https://thueringenviewer.thueringen.de/thviewer/)
Und auf einem Fleckchen Land unterhalb der Häuser, wo zwei Bäche zusammentreffen erschuf er in den letzten 30 Jahren einen außergewöhnlichen Skulpturengarten.
Die Geschichte von Plinz und seinen Einwohnern
Namengebend für Plinz ist eine Wüstung nordwestlich auf dem Berg. Das Dorf Plinz liegt wüst seit dem Sächsischen Bruderkrieg (1446-1451). Im Wald findet man hier noch jede Menge Steinhaufen, Mauern und Reste von Häusern. Die muss man aber suchen.
Heute steht hier noch eine große Linde, die Plinzlinde. Ein großer, knorriger Baum, der als Naturdenkmal geschützt ist. Es wird behauptet, die Linde sei aus der Zeit der Wüstung Plinz. Tatsächlich dürfte sie um einiges jünger sein. Sie wurde zum „Siegelbaum“ der der 1852 gegründeten Gemeinde Plinz. Auf der Flurkarte von 1849 ist sie bereits eingezeichnet.

Historische Flurkarte von 1849 (Ausschnitt)
Unser Ort hieß damals noch „die Rückersmühlen“ und gehörte zu Rodias. Die Mühlen selbst gab es hier schon seit dem Mittelalter.
